Welchen Stellenwert haben Möbel und Räume in unserem Leben? Sind sie Bühne, Hauptdarsteller oder Zuseher? Fristen sie ein stilles Dasein oder beeinflussen sie uns mehr als es uns bewusst ist? Unser Kinderzimmer, Omas Küche oder das Baumhaus im Garten. Wie in einem Rucksack tragen wir diese Eindrücke mit uns durchs Leben und sammeln ständig neue dazu. Sie beeinflussen uns, wenn wir in die Schule gehen, einen Partner kennenlernen oder irgendwann unsere erste Wohnung einrichten. Das richtige Möbel am richtigen Ort weckt alte Erinnerungen, knüpft neue Assoziationen und beflügelt unsere Kreativität um neue Geschichten zu schreiben.

Und man kann nie wissen, wohin uns neu geweckte Inspirationen führen könnten. Es ist nicht abwegig zu glauben, dass die größten menschlichen Errungenschaften in den kleinsten, alltäglichsten Momenten und Dingen ihren Anfang gefunden haben. So war es vielleicht in Wirklichkeit eine Kindheitserinnerung ans Spielen im englischen Apfelgarten welche Isaac Newton zu seinen Theorien inspirierte. Erst im Lauf der Geschichte wurde daraus der anekdotische Apfel auf dem Kopf. Oder es war das hausgemachte Apfelmus zum Kaiserschmarrn seiner Wiener Haushälterin an einem britisch-regnerischen Sonntagnachmittag. Wir werden es nie erfahren. Geschichten sind etwas Schönes, genau wie Möbel aus unserer Werkstatt.

Editorial aus LOOKBOOK Forcher